Freitag, 20. Mai 2016

Deutsch -deutsches Museum Mödlareuth

Lochplatten (Doof)
Vom Dreiländerweck fahre ich erst einmal eineige Kilometer über den so genanten "Kolonnenweg". Dieser Weg, mit "Lochplatten" "gepflastert", führt einige Meter neben der eigentlcihen ehemaligen Grenze entlang.

KFZ-Sperrgraben (auch doof)
Wo theoretisch die Möglichkeit bestanden hätte, die Grenze mit einem Fahrzeug zu überwinden, wurden entlang der alten Sperrzone die Kolonnenwege angelgt. Mit deren Hilfe war die Grenzpatroullie der Nationalen Volksarmee der ehem. DDR jederzeit in der Lage, (illegale) Grenzübertritte der (eingesperrten) DDR-Bürger schnellstmöglich zu verhindern. (Notfalls durch den sog. Schiessbefehl (sic)

Über den Kolonnenweg führt mich mein Abenteuer durch das kleine Örtchen Mödlareuth. Ich persönlich habe den ortsnamen noch nie gehört, doch zu Zeiten des eisernen Vorhangs war dieses kleine Örtchen unter den Amerikanern im amerikanischen Sektor besser bekannt als "Little Berlin".

Warum? Weil durch dieses Paarhundertseelendorf zuerst ein übermannshoher Bretterzaun führte. Ud später - wie durch die damals noch geteilte Hauptstadt Berlin - eine Mauer. Mit Wachtürmen und Schiessbefehl.

Schiessbefehl - an dieser Stelle meiner Tour wird mir zum ersten mal deutlich, dass hier einmal deutsche aufdeutsche schiessen mussten. Wenn man von Ost nach West wollte.

Republikflucht

Mir fällt spontan kein Wort ein, welches die Unfreiheit eines Menschen, ja eines ganzen Volkes so auf den Punkt bringt.

Auf meinem Weg werde ich auch immer wieder an "Wüstungen" vorbeikommen. Das sind einstige Ortschaften, die zu nahe an der ehem. deutsch / deutschen Grenze lagen und kurzerhand vom DDR-Regime aufgelöst wurden. Also Zwangsweise Umsiedlung ins Hinterland der DDR.



Das ganze Thema deutsch-deutsche Teilung / Wiedervereinigung rührt mich seit meinem 9. Lebensjahr immer wieder. Mindestens zu Gänsehaut - manchmal auch immernoch zu Tränen.

Zurück zur Tour: In Mödlareuth wollten die Bürger einen Teil der ehemaligen Grenzanlage erhalten - um daran zu erinner, was Grenzen - wenn man sie übertreibt - verursachen können. Mitten im Ort steht noch ein Original erhaltener Wachturm der NVA - und ein Originales Stück Mauer. Auch die verschiedenen anderen Sperreinrichtungen wie der Signalzaun, Beobachtungsbunker und verschiedene andere Dinge, die ich bisher noch nicht kannte.

Ich habe alles Fotografiert und hoffe, Ihr könnt auch die Info-Tafeln lesen:





















































Zusätzlich gibt es ein sehr interessantes Museum, welches die verschiedenen Sperrwerke der Grenzanlagen in all ihrer perfiden unmenschlichkeit zeigt. Was für einen Menschenverachtenden Aufwwand die DDR und die NVA betrieben haben, um die eigenen Bürger an der Ausreise zu hindern - einfach ... krank .. gestört ... abnormal .

Ich denke, jeder Mensch, der für die Errichtung solcher unmenschlicher Grenzen sit, sollte sich einmal dieses Museum anschauen und vielleicht auch einmal die Grenze erwandern / erfahren. Vielleicht heilt das ja diese spezielle Form der Geistesgestörtheit. ein solches Bollwerk sollte keinem Menschen im Wege stehen, der von A nach B möchte (oder Ein / Auswandern will) wie man das auch immer in Worte fassen mag - ich denke, Ihr wisst was ich sagen möchte.

Nachdenklich und ein wenig traurig mache ich mich weiter auf den Weg Richtung Blankenstein. Die Berge hier sind noch immer nichts für Kölner flachlandradler. Haha.



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